jägersburg


Ein Jagdschloss der Fürsten von Waldeck


Die Jägersburg verdankt ihre Entstehung der Liebe zum Waidwerk des Fürsten Friedrich Anton Ulrich von Waldeck. Dieser regierte von 1706 bis 1728 und erhielt 1717 die erbliche Reichsfürstenwürde zugesprochen. Er war ein Kind seiner Zeit, die im Zeichen des Sonnenkönigs Ludwig XIV. stand. Es war an den europäischen Höfen zur Sitte geworden, die üppige französische Lebenshaltung nachzuahmen. Seine Beeinflussung von dort äußerte sich in der Vorliebe zu glänzenden, prachtvollen Bauten. Zu dieser Zeit laufen Schlossbauvorhaben in Pyrmont, Alt-Wildungen, Arolsen und Korbach, letzteres wurde aber nicht zu Ende geführt.

Nach dem Abbruch des Schlosses Christiansburg in Kleinem in den Jahren 1709 bis 1710 fehlte es dem fürstlichen Hause an einer geeigneten Unterkunft für die Jagdgesellschaften, die in den großen und damals wildreichen Forsten des südlichen Waldecks jagten. Daher beschloss Fürst Friedrich Anton Ulrich schon 1718, ein neues Jagdschloss zwischen Hundsdorf und Odershausen zu bauen. Baumeister des Schlosses war Julius Ludwig Rothweil, der Baumeister des Arolser Schlosses. In den Jahren 1719 bis 1723 wurde ein zweigeschossiger Mittelbau mit vier eingeschossigen Eckpavillons errichtet. (1)

Die Jägersburg war 32,5 Schuh (ca. 9,50 m lang und ebenso breit. Die massiv aufgeführten Souterrains waren zehn Schuh (ca. 2,90 m), das erste Stockwerk zwölf Schuh (ca. 3,50 m) und das zweite Stockwerk neun Schuh (ca. 2,60 m) hoch. Beide Obergeschosse waren Fachwerk mit Lehmsteinen ausgemauert. Das Mansarddach war mit Schiefer gedeckt. Die vier Eckpavillons hatten die Abmessungen von 2,90 m mal 2,90 m und waren mit einem Pyramidendach aus Schiefer bedeckt. In einer Beschreibung aus dem Jahre 1728, also nach dem Tode des Erbauers Fürst Friedrich Anton Ulrich von Waldeck aufgestellt, lesen wir: „Am Corps de Logis befindet sich auf beiden Seiten eine steinerne Treppe von sieben Tralljen (Stufen), nebst seinem Gesims woran die Brücke zum Eingang in das Corps de Logis führt, auf beiden Seiten sind zwei Pavillons. Der erste Pavillon zur rechten Seite hat zwei Fenster, jedes von 24 Scheiben ganz gut, ist betäfelt unten und oben und hat einen steinernen Kamin. Aus diesem Zimmer führt eine Tür in das Pfivet. Von dort eine Stiege von 14 Tritten hinunter in das Zimmer wo Bedienstete logieren sollen, davon der eine Gang mit einer Tür verwahrt, welcher in das Meine Höfchen führt. Dieses Zimmer ist mit Quadersteinen belegt, es befinden sich darin zwei Fenster mit je 16 Scheiben. Als Inventar werden eine Bettspann für zwei Personen und ein Tisch angegeben. Aus diesem Zimmer führt eine Tür zwei Treppen hinunter in das Höfchen. Aus diesem Höfchen geht eine Tür in den Gang vor die Conditorei. Aus diesem Gang geht eine Tür in die Conditorei. Hierin befinden sich ein großer Schrank mit doppelten Türen, ferner ein Backbrett, ein Tisch mit einem Kreuzfuß, auf beiden Seiten zwei Trockenschränke. Aus dieser Conditorei geht durch den kleinen Vorgang eine Tür in die Conditoreiküche. Diese ist mit Platten belegt und hat einen Kamin und zwei kleine Castrol-Öfen.

Von da zur linken Hand geht eine Tür in eine Kammer, welche bisher die Silberkammer genannt wurde. Diese ist mit Platten belegt und hat zwei Fenster, jedes mit 30 kleinen Scheiben. Als Inventar werden ein kleiner Tisch mit vier Stollen und zwei Geschirrbretter mit vier Gefachen angegeben. Aus der Conditoreiküche geht eine Doppeltür auf die andere Seite in das Hinterhöfchen unter die Brücke. Auf der rechten Seite aus diesem Hof führt eine Tür in ein Zimmer, dessen Fußboden mit Tannendielen belegt ist und worin der Kammerdiener Bick logiert hat. Es befinden sich darin: eine Bettspann für zwei Personen, ein Tisch mit vier Stollen und zwei Fenster mit 16 ganzen Scheiben. Von hier geht rechterhand eine Tür in einen kleinen Gang. Die Haupttür am Corps de Logis hat zwei Flügel. Auf der linken Seite ist Ihro Durchl. unseres Gnädigsten Herrn Vorgemach, darin befindet sich ein ausgehauener steinerner Camin, sowohl der Fußboden als auch die Wände sind getäfelt, über dem Camin hängt ein Wandleuchter aus Messing. Lange hat die Jägersburg ihrem ursprünglichen Zweck nicht gedient. Fürst Carl August Friedrich, ein Sohn des Erbauers, gab sie als Mannlehen an den Sohn seines ehemaligen Leibhusaren im Türkenkrieg August Jeremias Agh. Nach dessen Tod (1827) übernahm der Sohn die Pacht. Er starb 1849 ohne männliche Erben. Die Ländereien und einige Gebäude waren vermeiert. (2) Als erster Meier wird 1729 Peter Frautsche (Frutschi) genannt. 1733 wurde dieser durch Conductor Göbert abgelöst. Dessen Nachfolger wurde Hermann Gottfried Christian Padberg, der um 1763 auf der Jägersburg wohnte. 1768 folgte Adam Hahn. Von 1773 bis 1780 war die Meierei an Conductor Gippert verliehen, der diese aber nach Ablauf der Pachtzeit nicht mehr erneuerte. Die Gemeinden Albertshausen und Odershausen, d. h. alle Gemeindeglieder, einer für alle und alle für einen, traten die Nachfolge an und übernahmen die Äcker, Wiesen, einen Teil der Gärten und die Hude zu einem jährlichen Pachtpreis von 95 Reichstalern. Eine im Künhain gelegene Wiese wurde an Daniel Syring in Odershausen verkauft. An Gebäuden war nur das Wachthäuschen einbegriffen, über alle restlichen Gebäude, einschließlich Schloss, verfügte die Domänenkammer. Faktor Friedrich Adolf Möllinghoff von der Bergfreiheit kaufte 1784 die Jägersburger Scheune für 225 Reichstaler und verwendete sie für seinen Bau.(3)

1789 übernahm der Geheime Kammerrat Brumhard aus Wildlungen die Gebäude und ließ sie reparieren. Pfarrer Reinhold Gabert berichtet über Brumhard, dass er großes Ansehen besaß. Dazu genoss er große Gunst beim Fürsten Friedrich (*1743+1812) und war mit irdischen Gütern reich gesegnet. Seine Macht war so groß, dass man ihn scherzhafterweise „den Fürsten von Wildungen“ nannte. Fürst Friedrich befand sich oft in Geldverlegenheit. Kammerrat Brumhard hatte ihm eine bedeutende Summe geliehen. Da der Fürst diese nicht zurückzahlen konnte, erlaubte er Brumhard, das Jagdschloß Jägersburg bei Odershausen im Sommer zu bewohnen. Von dieser Erlaubnis wurde auch mehrere (24) Jahre Gebrauch gemacht. (4)

Brumhard berichtet dazu:  (19)

„Die Gebäude auf der Jägersburg waren im Jahre 1789 so sehr verfallen, dass alles dem Einsturz drohte. Die Dächer waren mit Holzschindeln bedeckt und keine Reparatur mehr wert. Die beiden in den vorderen Pavillons wohnenden Jägerwitwen [Klein und Schilling] mussten durch Gefäße das Regenwasser von den Dächern auffangen, damit die Decken nicht gänzlich einfielen. Die übrigen Zimmer bleiben dem Verderb durch Wind und Wetter ausgesetzt, daher fast sämtliche Schwellen verfault und die Fenster so beschädigt waren, dass sie zum größten Teil gar nicht mehr repariert werden konnten. Hundsdörfer Jäger wohnten aber auch auf der Jägersburg, so z. B. 1773 der Oberjäger Henrich Klein und 1780 der Jäger Andreas Schilling. Nachdem das dort befindliche ehemalige Jägerhaus (vordem wohnte hier der Konduktor) vor 1789 abgebrochen und in Anraff wieder aufgebaut wurde, bot man deren Witwen die beiden Pavillons als Wohnung an. (5) Die beiden Witwen der Jäger Schilling und Klein, welchen die Wohnung in den beiden Pavillons „gnädigst zugestanden war und die sämtliche Gärten benutzten, wehklagten um 1790 über diesen, ihnen drohenden Verlust und baten flehendlichst um Abänderung dieses Beschlusses“, worauf aber nur ein kurzer Aufschub erfolgte.

Brumhard ließ die Gebäude aufwändig reparieren, die Dächer mit Schiefer belegen, den Hof planieren, die Gärten mit Obstbäumen bepflanzen und eine lebendige Hecke darum ziehen lassen. Er schreibt weiter:

Diese bedeutenden Kosten habe ich nicht aus Interesse, sondern nur aus Patriotismus um dies vom ersten Fürsten dieses Hochfürstl. Hauses errichtete Gebäude zu erhalten und die Wünsche des Hochseeligen Fürsten Friedrich Durchlaucht zu erfüllen, verwendet. Dagegen habe ich für diese großen Aufopferungen keinen im Verhältnis damit stehenden Nutzen gehabt, denn die Grundstücke, wozu der Schweizer-Garten, das größte Teil nicht gehört, sondern von der Gemeinde Odershausen gepachtet ist, werfen nur einen geringen Ertrag aus, der durch die Kosten der beschwerlichen Bestellung fast ganz wieder absorbiert wird. Da mir nun jetzt diese Besitzung zur größten Last gereicht, so würde es mir sehr angenehm sein, wenn S. Durchlaucht der Fürst mir die aufgewendeten Kosten wieder zu erstatten, und dagegen die Gebäude und Grundstücke zurückzunehmen geruhen wollten. Es versteht sich hierbei von selbst, dass ich künftigen Frühjahr alles, was in den 24 Jahren wieder verfallen sein sollte, unter der kontraktmäßigen Bedingung, daß hierzu Holz, Schiefer und Dienste ganz unentgeltlich gegeben werden, wieder herstellen lassen werde. Die Rechnung mit dazugehörigen Belegen liegt hierbei. Kurz nach dem Rückerwerb durch Fürst Georg Heinrich wurde die Jägersburg an August Jeremias Agh in Erbpacht gegeben, bis dieser 1827 starb. (6) Dessen Sohn Johann Ludwig August Agh übernahm die Pacht bis zu seinem Tode im Jahr 1849. 1840 muss die Jägersburg leer gestanden haben, denn die Gebrüder Wilhelm und Friedrich Meißner aus Schwelm stellten den Antrag, ihnen das Gebäude zur Einrichtung einer Weberei zu überlassen. Warum es dazu nicht gekommen ist, geht aus den Unterlagen nicht hervor. (7) Später wohnten drei Familien auf der Jägersburg. Den Hauptteil besaß die Familie Brauer. August Brauer war Leineweber und betrieb dieses Handwerk zunächst im Kleinen, stellte dann weitere Webstühle auf und beschäftigte mehrere Gesellen. Neben der Weberei hatte er auch eine Gastwirtschaft.

Karl Sommer war Schneider und Lumpensammler.

Die Familie Keute kam um 1846 aus Battenhausen zur Jägersburg und wohnte dort bis 1857. In dem Jahr wurde das Jagdschloss auf Abbruch verkauft. Es soll zum Bau des Hotels Zimmermann in der Brunnenallee, (später Central-Theater) verwendet worden sein. Das Wasser für die Jägersburg kam aus dem Nesselborn. Er befand sich im Walde nach Armsfeld zu. Durch hölzerne Röhren wurde das Wasser zur Burg geleitet. Heute kann man auf der Jägersburg noch einen verschütteten Brunnen sehen, der schon 1730 vorhanden war.“ Einiges über die letzten Bewohner der Jägersburg Mitgeteilt von einem Mitglied der Familie Keute.

„Der schon erwähnte letzte männliche Spross aus der Familie Agh, Friedrich Ludwig August hatte Gärtner gelernt. Er legte einen großen Garten an und pflanzte eine Menge Obstbäume, Stachel- und Johannisbeersträucher. Wir Jungen hatten es besonders auf die wunderbaren Herzkirschen abgesehen. Das Obst gedieh unter seiner Pflege ganz hervorragend. Trotzdem die Händler einen schlechten Preis bezahlten, erhielt Brauer, der Nachfolger von Agh, in einem Jahre von einem Händler aus Fritzlar 32 Reichstaler für Äpfel und drei für Kirschen. Wenn man bedenkt, dass er im ganzen Jahr nur 50 Taler Pacht für Wohnung und Meierei zu entrichten hatte, so ersieht man daraus, welchen Wert das Obst, gemessen an heutigen Verhältnissen, dargestellt haben muss. Agh hatte eine Vorliebe für Ziegen und hatte eine ganze Reihe von diesem „schückischen“ Vieh. Der alte Brauer erzählte uns gern an den langen Winterabenden allerhand Geschichten. Darunter auch die  von der letzten Hinrichtung in Odershausen, wo früher ein Galgen war – wie ein Odershäuser Pfarrer durch sein Fluchen an den Wildunger Klippen verunglückte – woher die Blutflecken am Altar in Odershausen stammen – und von der Löwen- und Kuhburg bei Klein-Englis. Aber es kommt mir auf zwei Geschichten vom alten Agh und seinen Ziegen an, die vielleicht nicht bekannt sind. Agh hatte einmal einen Ziegenbock, der die hintere Treppe hinauf in den Saal geriet. Ah er durch die Tür kam, sah er sein Ebenbild auf der anderen Seite des Saales im Spiegel. Mit gewaltigen Sätzen, die Hörner zum Angriff gesenkt, rannte er darauf los. Ein Krachen und Klirren und der schöne Spiegel war hin. Agh hatte schon graue Haare, da erdreistete sich eines seiner geliebten Vierbeiner, einen Weg in den gepflegten Garten ausfindig zu machen, um einmal die Blumenstöcke auf ihren Geschmack hin zu untersuchen. Agh, der hinzu kam, war das aber zu arg. Er eilte zu seiner Frau mit der Frage, die aber schon mehr seinen Entschluss enthielt: „Soll ich sie mal flecksen?“ Und kurzerhand hatte er das Feuerrohr ergriffen und eilte zum Garten. Da knallte es auch schon und die Ziege streckte alle Viere von sich. Als ich 17 Jahre alt war und sich das Schicksal der Burg entschieden hatte, zogen meine Eltern mit ihren vier Kindern wieder nach Battenhausen. Einen Knaben hatten sie in den Jahren auf der Jägersburg auf eigenartige Weise verloren. Als man im Herbst beim Kartoffelroden war, beschäftigte sich der Kleine am Feuer in dem Kartoffeln gebraten wurden. Wieder einmal wollte er etliche in das Feuer werfen, als er selbst hineinfiel und verbrannte. Wie schon erwähnt hatte der Leineweber August Brauer, die Nutznießung der Meierei. August Brauer hatte in Lippstadt, Barmen und Münster das Weben gelernt und betrieb dieses Handwerk auf der Jägersburg zunächst im Kleinen, später, als Familie Agh fort war, im Großen. Er hatte einige Gesellen und lieferte z. B. Damast, Buckskin und noch andere Stoffe an die alten Wildunger Firmen wie C. F. Rothauge und C. C. Schleiermacher. Überhaupt stand sich August Brauer auf der Jägersburg recht gut. Neben der Weberei hielt er auf der Meierei ein Pferd, zwei Kühe, zwei Rinder und fünf Schweine. Alles zu der schon erwähnten Pachtsumme. Interessant war es mit den Schweinen. Sie waren buchstäblich Selbstversorger. Morgens wurden ihnen die Türen aufgemacht und bald waren sie im Wald verschwunden. Abends stellten sie sich von selbstwieder ein. Damals waren die Wälder der Umgegend stark mit Wildschweinen und Hirschen bevölkert. Im 21 Winter wurden sie gefüttert und kamen bis nahe an die Burg. Neben der Weberei und der Landwirtschaft unterhielt Brauer auch noch eine Gastwirtschaft, für die keine Steuern zu entrichten waren. Jeden Sommer wurde der Saal ausgeräumt und Musiken veranstaltet, zu denen sich das junge Volk der Nachbardörfer gerne einfand. Fürstlich Jagdgesellschaften fanden sich zu meiner Zeit nicht mehr ein. Der Branntwein war sehr billig. Die Armsfelder tranken auf dem Wege nach Wildungen ein Achtel und auf dem Rückwege wieder; es kostete sieben Kreuzer. August Brauer ist 1896 in Waldeck gestorben.

In der Dämmerung des 21. Juni 1759 kam es zu einem Raubüberfell einer Räuberhorde auf die Jägersburg. Unter Anführung eines „Offiziers“ besetzte die 70 Mann starke Rotte das Meierhaus. Der  Meier, seine Frau, Kinder und Gesinde wurden gefesselt und jämmerlich geschlagen. Alle Fenster wurden ruiniert, das Mobilar zerschlagen und vieles geraubt. Ein Knecht konnte flüchten und Nachricht geben bzw. Hilfe herbeiholen. Die Rotte zog sich in den Kellerwald zurück, worauf man die hessischen Behörden um Mithilfe bei der Verfolgung bat.(8) Auch Herr Adam Brauer hatte von seinem Vater gehört, dass auf der Jägersburg viel gestohlen wurde. Da sich hier die Wege einiger Walddörfer nach Wildungen kreuzten, ist das nicht verwunderlich. So fehlte eines Morgens der sich an einer langen Kette befindliche Brunneneimer mitsamt der Kette. Aber auch in das Haus drangen die Spitzbuben ein. Eines Nachts hörte sie das Dienstmädchen. Es gelang ihm noch die Treppe hinauf auf den Boden zu stürmen und die Falltür schnell mit den herumstehenden Gegenständen zu belasten. Ihre Hilferufe verhallen in den weiten Räumen der Burg; aber einige Mäher wurden aufmerksam und eilten herbei; worauf die Diebe Reißaus nahmen. Der Pächter der Burg hatte das Recht, alles Wild zu erlegen, das er aus seinem Fenster erreichen konnte. Als sich einst eine fürstliche Jagdgesellschaft im Saale der Jägersburg nach den Strapazen des Tages stärkte, knallte es plötzlich. Ein Lehrling von Herrn Brauer hatte einen stattlichen Rehbock zur Strecke gebracht“.(9) Anfang des 20. Jahrhunderts wurden von der Domanialverwaltung alte verwilderte Hecken und struppige Bäume“ rigoros abgeholzt, angeblich um bessere Voraussetzungen für eine Verpachtung zu schaffen. Der Waldeckische Bund für Heimatschutz erhob 1912 Einspruch und forderte die Bevölkerung zu Spenden zur Pflege dieses historischen Platzes auf. Zahlreiche Spenden singen aus Bad Wildungen ein. Ober deren Verwendung finden sich keine Nachrichten.(10)

1 Über die Architektur des Jagdschlosses siehe Prof. Dr. Michael Neumann in den Geschichtsblättern für Waldeck, 87. Band/1999
2 Eine Meierei ist ein landwirtschaftliches Gut, von einem adligen Grundherrn gepachtet.
3 StAMBest. 118.3132
4 Vgl. WLZ v. 4.4.1986 Die handschriftlichen Aufzeichnungen von R. Gabert befinden sich im Stadtarchiv Korbach.
5 StAMBest 125.1393
6 MEDDING, W.: Die Jägersburg und ihre Geschichte, in :WLZ 1937 Nr. 249
7 StA.M. Best 121Nr.2876
8 StA.M. Best. 118 Nr.3134
9 Waldeckische Landeszeitung vom 09.11.1935
10 Waldeckische Landeszeitung vom 04.12.1912

Quellenverzeichnis:
Stadtarchiv Bad Wildungen:
StABW B 936 – Befehl der Kammer zur Beschaffung von Bier und Instandsetzung der Wege zur Jägersburg
wegen des bevorstehenden Eintreffens der Landesherrin
1727 StABW B 3167 – Revision der Grenzsteine bei der Jägersburg
1728 StABW B 2563 – Streitigkeiten mit der Rentkammer zu Arolsen über Grenze und Hute bei der
Meierei Jägersburg 1796 bis1797
StABW B 3193 – Grenz- und Güterstreitigkeiten bei der Jägersburg 1793
Gedruckte Veröffentlichungen:
Arnold, Karl – Die Jägersburg (bei Odershausen), WLZ 1935,264.
Beck Max – Odershausen, Kasseler Sonntagsblatt 1951,12.